Im Jahre 1939, am 6./7. Jänner, brannte das Mesnerhaus in Mittewald aus. Es wurde noch im selben Jahr wieder errichtet und stand dem Mesner, dem Organisten und dem Pfarrer wie auch der Schule ab dem 9. November 1938 zur Verfügung.
Der Kindergarten in Mittewald wurde mit meiner Hilfe Ende der 50-er Jahre als einer der ersten deutschsprachigen Kindergärten in Südtirol gegründet. Zu jener Zeit hat der Pfarrer der Gemeinde diese Institution verteufelt, da er der Meinung war, dass die Frauen dann viel zu viel Zeit zum “Ratschen” auf der Straße hätten.
Ja, das ist es:
der steile dunkle Fichtenberg auf der einen Seite,
die steile schüttere Föhrenfront auf der anderen,
eine Talenge nördlich wie eine versehentlich eingezogenen Trennwand,
ein Talverschluss, südlich, die Festung,
dazwischen gelegt
die Eisenbahnlinie, der Fluss, die Straße, die Starkstrommasten,
dazwischen
eine Fabrik, ein paar Häuser, vielleicht ein Ort.
Im V-Ausschnitt des Tales nach Süden der Ploseberg, fern und
leuchtend hell, die Welt, eine andere.
Auszug aus dem Buch dazwischen von Siegfried Nitz.
Das orange gebundene Buch von Siegfried Nitz versammelt 39 Erzählungen von Mittewald, Franzensfeste und Grasstein. Erschienen ist es in der Edition sturzflüge:
Bozen: Edition sturzflüge 2004.
121 Seiten
EUR 16,50
ISBN 3-900949-45-X.
Während des 2. Weltkriegs war ich in Mittewald für die Vergabe von Lebensmitteln zuständig: In große Listen musste genau eingetragen werden, wer welche Ration bekommen sollte. Dabei gab es mehrere Kategorien und je nach dem in welche man viel, entschied wieviel Essen man bekam: Die Holzzieher bekamen zum Beispiel mehr als die Fabriksarbeiter, da man ihre Arbeit als härter eingestuft hatte.
Manchmal habe ich bis 2 Uhr nachts an den Listen gesessen, damit ich am nächsten Tag damit nach Bozen fahren konnte, um für den Nachschub zu sorgen. Zugeteilt wurden Lebensmittel wie Polentamehl, Zucker und Salz.
(Erzählung von Hermina Klapfer Wild, geboren 1915)